Über Alpakas

Herkunft

Karte SüdamerikaDas Alpaka (Lama pacos), auch Pako,stammt aus den Hochebenen Südamerikas. Das Alpaka ist eine aus den wild lebenden Vicunjas und Guanakos herausgezüchtete bzw. domestizierte Kamelform. Die Ureinwohnerder Hochebenen Chiles, Perus und BoliviensAnden züchteten die Tiere hauptsächlich zur Gewinnung von Wolle, um daraus warme und der Umgebung angepasste Kleidung herzustellen. Noch heute sind die Tiere in den Andenregionen Bedeutungsträger bei der Herstellung von Bekleidungsgegenständen.

Merkmale

Zwei Alpakas auf grüner WieseAlpakas haben langgestreckte und schlanke Beine. Ihr Aussehen wird weiter durch einen langen und dünnen Hals sowie einen kleinen und dreieckigen Kopf charakterisiert. Als sogenannte "Neuweltkamele" besitzen sie im Gegensatz zu ihren afrikanischen Verwandten keine Höcker. Ihr Gewicht bewegt sich bei ausgewachsenen Tieren zwischen 55 bis 65 Kilogramm. Sie sind damit deutlich leichter als die artverwandten Lamas.

Alpakas gibt es in sehr vielen Farbschattierungen. Diese reichen dabei von weiß über hellgrau sowie hellbraun bis tiefschwarz. Auch gescheckte Tiere sind keine Seltenheit. Die Variationen sind auch hier mannigfaltig.

Typen

Es gibt zwei Alpakatypen. Es handelt sich dabei um das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Struktur ihrer Faser (Fell).

Das Huacaya Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser, die sogenannte Crimp, und einige feine Grannenhaare (Deckhaare).

Dem Suri Alpaka dagegen fehlt die Crimp in der Faser. Das Haar bildet hier gelockte bzw. gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch erscheinen Suris oft schmaler als Huacayas.

Lebensweise

neugeborenes AlpakaAlpakas sind sehr friedfertige Tiere. Wie alle Kameliden können diese als äußerst soziale Tiere eingestuft werden. Alpakas sind Herdentiere. Sie fühlen sich also in Gruppen am wohlsten. Eine Einzelhaltung ist daher stets zu vermeiden. Wenigstens zwei Tiere sollten zusammen gehalten werden. Alpakas verständigen sich untereinander durch summen. Rangordnungskämpfe untereinander gehören genauso mit dazu. Diese werden meist durch gegenseitiges Bespucken ausgetragen.

Alpakas gehören zu den Pflanzenfressern und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Die Verdauung wird durch einen dreiteiligen Magen realisiert, was vor allem in Hinblick auf die pflanzliche Nahrung von Vorteil ist.

Die Tragzeit beträgt ca. 11,5 Monate. Danach bringt die sogenannte Alpaka-Stute meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Fohlen, auch "Cria" genannt, hat ein etwaiges Geburtsgewicht von ca. 7 Kilogramm. Die Stute säugt ihr Junges meist 6 bis 8 Monate. Volle Geschlechtsreife wird in einem Alter von ca. 14 Monaten bei Stuten und in etwa 30- 36 Monaten bei Hengsten erreicht. Individuelle Früh- und Spätentwicklungen sind dabei nicht ungewöhnlich.

Haltung

HaltungDie Haltung und Zucht ist prinzipiell mit wenig Aufwand betreibbar. Allerdings muss dabei stets auf eine gewisse Grundversorgung geachtet werden. Alpakas benötigen als Grundfutter Heu und Gras. Außerdem sollte stets eine Versorgung mit Frischwasser gewährleistet werden. Wie bei allen anderen Zuchttieren ist der Einsatz von speziellem Ergänzungsfutter, vor allem bei tragenden Tieren, laktierenden Stuten und Jungtieren, nicht von Nachteil. Ein Leckstein zum Ausgleich des Mineralhaushaltes sollte ebenso in Betracht gezogen werden. Ein Stall ist meist nicht notwendig, da die Tiere an geringe Temperaturen angepaßt sind. Allerdings sollte ein Dreiseitenunterstand vorhanden sein, damit sich die Tiere gegen Wind und Regen schützen können.

Aufgrund der höheren Sommertemperaturen in Deutschland gegenüber jenen in den Hochebenen Südamerikas sollten die Tiere einmal jährlich im Frühjahr geschoren werden. Zum einen wird so ein möglicher Hitzestau und ein damit verbundener Hitzschlag verhindert und zum anderen kann die so gewonnene Rohwolle zu dem hochwertigem Alpakagarn weiterverarbeitet werden.

Nutzung

In Europa wird Alpakawolle bisher nur in geringer Form genutzt. Diese gewinnt aber seit den letzten Jahren an erheblicher Bedeutung. Der Grund dafür liegt in ihrer feinen Struktur, durch welche Sie einen kostengünstigen Ersatz für teure Kaschmirwolle darstellt.

Andererseits weisen die Tiere einen ruhigen und friedlichen Haus- und Begleittiercharakter auf, welchen viele Halter zu Schätzen gelernt haben.Vor allem in der tiergestützten Therapie wird oft darauf zurückgegriffen.